Ich wollte immer schon mal nach Afrika. Marokko, Tunesien, Ägypten und Sansibar kannten wir schon, aber das „richtige“ Afrika hatten wir noch nicht erlebt. Scheinbar war es jetzt an der Zeit und ich habe eine Menge herum gegoogelt, wohin wir denn reisen sollten. Südafrika empfahlen viele aber irgendwie hat mich das nicht so getoucht. Tiere sollten es sein, Safari und Abenteuer. Dann kam Kenia in meinen Fokus und ich wusste gleich: das machen wir, das hört sich toll an.

Und da wir uns gar nicht auskannten habe ich die Reise über eine Agentur in Deutschland gebucht. Eine Safari/Strandurlaub Kombination. Und es war ein unglaubliches Erlebnis! Wahrscheinlich geht es jedem so, der das erste Mal eine Safari durch Afrika macht und demütig wird, vor dieser fantastischen Natur. Sobald unser Guide den Toyota Jeep durch das erste Gate des Nationalparks Tsavo West gefahren hatte, öffnete er das Dach, so dass man einen tollen Ausblick hatte und der Fahrtwind mir um die Ohren flog. Die flotte, rumpelige Fahrt über rote Pisten durch die kenianische Savanne liessen schon mein Herz höher schlagen, aufgeregt dem Abenteuer entgegen.

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Safari in Kenia - von Lodge zu Lodge

Schon nach 10 Minuten hatte ich im Busch etwas erspäht und konnte es selber kaum glauben, dass nur ein paar Meter weiter zwei riesige Elefanten vorbei liefen. STOOOOP! schrie ich und der Fahrer hielt auch sofort an. Dann erlebten wir mit wahnsinnigem Herzklopfen, wie die beiden auf unseren Jeep zukamen und mal kurz Hallo sagten. Der Fahrer legte den Gang ein, falls was schief laufen sollte, aber die beiden waren wohl nur neugierig und schlenderten ein wenig um uns herum. Ich konnte kaum fotografieren, so aufgeregt und beeindruckt ob dieser großen, roten Riesen war ich.

Links siehst du noch den Bügel des Jeeps, er hat mich mit seinen ruhigen Augen direkt angeschaut – Gänsehaut pur. Es hat ungefähr eine Sekunde gedauert, und ich war dem Safari Abenteuer komplett verfallen.

Ich könnte jetzt noch Stunden weiter erzählen von den Game Drives früh morgen, wenn gerade die Sonne aufgeht und die Savanne erwacht, von unfassbar schönen Tierbegenungen, Löwen-, Elefanten-, Zebra- und Giraffenherden, deren Wege wir kreuzen durften. Von Wasserlöchern, die großteils ausgetrocknet sind, so dass schon viele Tiere verdurstet sind als schlimme Folgen des Klimawandels. Von wunderschönen Lodges mitten im Busch, wo dich abends ein Massai zu deinem Zelt bringt, da das Camp keinen Zaun, dafür aber köstliches Essen hat. Nachts die vielen Tiere mit ihren Sounds, von denen eines mal, ein wenig unheimlich, an unserem Zelt gekratzt hat.

Um einen kleinen Eindruck zu vermitteln hier ein paar Fotos (von den hunderten) der Safari in Tsavo und Amboseli. Die Fotos geben aber niemals dieses tolle Erlebnis wieder, das man als Gast in dieser unglaublich schönen Natur empfindet. Wir waren demütig ob dieser Schönheit und doch noch weitestgehenden Unberührtheit der endlosen Savanne mit all ihren tierischen Einwohnern.

Oftmal sind mir die Tränen gekommen und ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dies erleben zu dürfen!

Danach Erholung am Diani Beach

Nach der Safari hatten wir zum Glück noch 10 Tage an dem wunderbaren Strand an Kenias Südküste „Diani Beach“. Die Safari war anstrengend, so dass jetzt ein bisschen Erholung richtig gut tat. Vom Strand aus konnte man auch allerlei Ausflüge machen aber auch, was unser Lieblingsding ist, einfach stundenlang am Strand lang laufen. So einen feinen, weißen  Pudersand an türkisblauem Meer findet man selten.

Viele schimpfen über die Beachboys, die dir allerlei Zeug andrehen möchten. Wir haben immer gerne mit ihnen gesprochen, auch mal eine Kleinigkeit abgekauft aber auch gerne Gesellschaft bei unseren langen Läufen genossen und so ganz viel über das Leben in Kenia erfahren.

Unser bester Kumpel vor Ort war Parimpai, ein Massai, der uns viel von dem faszinierenden Leben und der Kultur der Massai erzählt hat. Schon bald ging es nicht mehr ums Verkaufen, sondern einfach um herzliches, gegenseitiges Interesse an dem Leben des Anderen.  Unglaublich, was wir alles über diese komlett andere Welt erfahren haben. Wir haben immer noch viel Kontakt. Ich lerne jetzt Suaheli.

Auch hier ein paar Fotos, bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme.

Vorstellung des Projekts Schwarz-Weiss keniahilfe

Seit Jahren schon verfolgen wir das Projekt Schwarz-Weiss, das ein Filmemacher Freund von uns, Torsten Winkler, kennengelernt und verfilmt hatte. Als wir jetzt nur 30 KM entfernt waren mussten wir natürlich vor Ort einen Besuch abstatten. Es handelt sich um das Projekt einer Deutschen, Gudrun Dürr, das ich gerne vorstellen möchte:

1996 machte Familie Dürr Urlaub an Kenias Südküste und Gudrun stieß der Gegensatz der smarten Hotels zu dem erbärmlichen Leben vieler Waisenkinder auf der Straße dermaßen ab, dass sie sich vornahm, daran etwas zu ändern. Zurück in Deutschland gründete sie einen Verein, kaufte ein Grundstück und flog 1999 mit ihren drei Kindern wieder nach Kenia, um dort innerhalb drei Monate ein Kinderheim aufzubauen, das sie von Deutschland aus organisieren wollte. Das hat nicht wirklich funktioniert und so teilte man dem entsetzten Ehemann in Deustchland mit, dass der Rest der Familie auf unbestimmte Zeit in Kenia bleibt. Aus den drei Monaten ist eine Vollzeit Aufgabe bis heute geworden. Gudrun hat ein Waisenhaus gegründet, ein Krankenhaus im Dorf, einen Kindergarten, eine Kita und eine Schule für ihre Waisenkinder sowie für die Kinder des Dorfes.

Selten habe ich so eine starke, zielstrebige Frau (schwäbischer Sturkopf mit Weitsicht) kennengelernt, die ihr riesengroßes Herz so effektiv, entgegegen aller afrikanischer Widerstände, für „ihre“ Kinder einsetzt und wie eine Löwin kämpft. Sonst hätte sie auch niemals so viel erreichen können. Und bei ihr gibt es keine Waisenkinder (auch wenn vor einer Woche eines vor der Tür abgelegt wurde) sondern nur Familienmitglieder, die sie alle von Herzen liebt und als Mama Gudrun mindestens genauso geliebt wird.

Bei unserem Besuch wurden wir super höflich von den Kindern begrüßt, die sich alle mit ihrem Namen vorstellen und dich herzlichen willkommen heissen. Alles ist gepflegt und sauber, die Kinder sind ordentlich angezogen und es gibt frische selbstgemachte Limonade zu trinken. Wir drehen eine Runde durch’s Dorf, bekommen Schlafräume, Küche, Gemeinschaftsräume, Schulklassen, Musikzimmer, Sportbereich, den eigenen Hühnerstall und die kleine Farm gezeigt. Dieses kleine Dorf könnte sich auch in jedem europäischen Land sehen lassen. Wir waren überwältigt und begeistert von dem, was Gudrun mit ihren eigenen Kindern dort für ihre (Waisen)Kinder alles aufgebaut haben.

Sie begleitet die Kinder von Kleinauf, organisiert Unterricht bis zum höchsten Schulabschluss, was einige jetzt erreicht haben, und versucht sie im Arbeitsleben unterzubringen, was nicht immer so leicht ist.

Gudrun ist Elternstelle für fast 60 Kinder, die alle ihr Leben selbständig und eigenbestimmt in die Hand nehmen sollen – sooo viel mehr, als ein Kind in ärmlichen Verhältnisse jemals schaffen könnte. Sie gibt den Kindern Hoffung. Und nichts bräuchte dieses Land mehr als gut ausgebildete junge Menschen.

Und jetzt kommt meine Bitte: natürlich ist das Geld immer knapp und Gudrun wäre überaus dankbar, wenn mehr regelmäßige Unterstützung bei ihr eintreffen würde. Die Fixkosten sind vorhanden und es ist deutlich leichter planbar, wenn man weiß, was jeden Monat auch hineinkommt.

Man kann eine Kinder- oder Projektpatenschaft über jeden selbst bestimmten Betrag übernehmen, womit ihr, auch mit einer kleinen Summe, enorm geholfen wäre.

Wir haben uns in diese beiden Zwillingskinder verliebt und werden das Waisenhaus mit einer monatlichen Spende unterstützen. Natürlich kann eine Spendenquittung ausgestellt werden. Also, wer gerne sein Geld zu 100% sicher am Ort angekommen wissen möchte ist hier an der richtigen Stelle.

Wer mehr über das Nice View Dorf erfahren möchte, hier ist der Link zur Website Projekt Schwarz-Weiss und hier der deutsche Flyer. Vielleicht kennt Ihr ja eine Firma, eine Schule oder eine Organisation, die auch gerne ein Afrika Projekt unterstützen möchten.

Oder noch viel besser: macht einen Traumnurlaub in Kenia und besucht Gudrun vor Ort! Ihr könnt mich gerne ansprechen!

Eigentlich wollte ich viel weniger schreiben, weil ich nicht glaube, dass viele bis zum Ende meines Africa Epos durchgehalten haben.

Aber es gibt Dinge, die das Herz diktiert, und denen folge ich gerne.

Also, Leute, wer bis hier hin durchgehalten hat – ich danke euch!  Selten lag mir ein Urlaub mehr am Herzen, und bestimmt werden wir diesen Kontinent weiter bereisen.

In großer Dankbarkeit und Demut für alle das, was wir erleben durften, und in der Hoffung ein bisschen helfen zu können wünsche ich Euch einen wunderschönen, farbenfrohen Frühling!

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