2. Stop - Abca's Creek lodge
Das nächste Ziel war wieder Richtung Küste nach Gunjur, ca. 1,5 Std Fahrt. Auf dem Weg dorthin haben wir 2 Stops eingelegt: Horse & Dunkey Trust sowie Makasutu Cultural Forest. Die Auffangstation für verletze Tiere, vor allem Esel, Pferde und Hunde hatte es mir mal wieder besonders angetan. Hier kümmert man sich um Tiere, die auf der Straße angefahren oder die von ihren Besitzern schlecht gehalten wurden. Mit viel Liebe und medizinischem Know How wird sich hier gekümmert. Ein kleines Krankenhaus versorgt die Notfälle. Alles wird durch Spenden finanziert und auch wir hatten einen großen Rucksack mit Verbandsmaterial, Wundversorgung etc. dabei, worüber sich natürlich sehr gefreut wurde.
Nach einem Besuch im Makasuta Forest mit Waldspaziergang, ein Mittagessen mit jede Menge Affen als Zuschauer u d einer Kanutour durch die Mangrovenwälder ging es dann weiter zur nächsten Lodge, der Footstep Eco Lodge in der Nähe von Gunjur. Auch diesen Tipp war super. Wir wurden direkt vom englischen Besitzer, David, persönlich empfangen und haben erstmal ein Bierchen auf der Gemeinschaftsterasse bekommen.
3. Stop - Footstep Eco Lodge in Gunjur
Eine kleine Eco Lodge mitten im Wald, 10 kleine Bungalows, alles rein ökologisch und unheimlich sympathisch. Ganz toller Service, leckeres Essen, immer kalter Wein (was wirklich nicht normal ist in Gambia), abends mit David Boule spielen und einfach am Pool entspannen.
Einen Tag waren mit wir mit der Gunjur Dog Patrol unterwegs und haben tolle Einblicke in das Leben der Menschen vo Ort gewonnen und waren wirklich begeistert, mit welchem Engagement sich um die verletzten Straßen- und Hofhunde sich gekümmert wird. Sehr unterstützungswürdig!
Zum Meer waren es ca. 20 min Fußmarsch. Dort traf man auf einen unberührten Strand, an dem wir in beide Richtungen herrliche lange Spaziergänge unternommen haben, die meist in einer Strandbude endeten. Die übrigen Besucher der Lodge waren allesamt interessant und nett und wir haben lustige Abende dort verbracht. Da wir immer viel laufen haben wir auf dem Weg immer wieder Einheimische getroffen, die jederzeit zu einem kleinen Plausch bereit sind.
Und so trafen wir auch eine Deutsche, die dort mit einem Gambiani liiert ist. Schnell kam man ins Gespräch und ich erzählte, dass ich gerne Trommeln lernen möchte. Wie praktisch, das ihr Nachbar ein begnadeter Trommler ist und uns an einigen Abenden Unterricht gegeben hat. Zum Sonnenuntergang am Meer mit gegrilltem Fisch und einem Bier. Was willst du mehr?? Eine wirklich tolles Erlebnis.
Nach Gunjur wollten wir eigentlich Richtung Tanji, einem Fischerdorf mit großem Hafen, wo wir uns bei einer ausgewanderten Holländerin eingebucht hatten. Ihre Lodge war aber nicht, wie verprochen, nur ein paar Schritte zum Strand sondern lag deutlich weiter weg und war auch nicht so doll.
Nach einer Nacht dort und einem unerfreulichem Erlebnis am Hafen sind wir schnell wieder weg und sind weiter in den Süden, Richtung Kartong gereist. Ein sehr guter Tipp einer Bekannten aus der Eco Lodge, denn so fanden wir das Littles Nature Retreat.
4. Stop - Littles nature retreat n kartong
In Gambia gibt es eine ganze Reihe Europa/Afrika Mix Partnerschaften und europäische Auswanderer. Obwohl The Gambia eines der ärmsten Länder Afrikas ist lässt es dort gut leben. Hungersnöte gibt es durch das fruchtbare Land nicht, aber wirtschaftlich ist außer dem eher spärlichem Tourismus nicht allzuviel los. Das durchgängig gute Wetter mit den knapp 30 Grad ist extrem angenehm und die Menschen sehr liebenswert. Dazu ist ein sicheres Land von Afrika. Grundstücke sind noch durchaus erschwinglich und wir haben einige Europäer getroffen, die jetzt dort Land kaufen.
Auch Matthias, ein Rechtsanwalt aus Münster, hat sich dort mit seiner gambianischen Freundin eine hübsche Lodge (Littles Nature Retreat) aufgebaut. Luxus ist sicher anders, aber alle sind super nett, es liegt nur wenige Fußminuten vom Strand entfernt und du kannst in alle Richtungen ganz toll laufen. Immer begleitet von den Hunden der Lodge und von den vielen Kühen am Strand.
Wunderschöne Strände, ganz viele große Muscheln, super nette Strand- und Saftbuden (besonders zu empfehlen: Marianne und Lamin von der Santosha Beach Bar), nette Örtchen, und viele Musikfestivals mit Reggae Vibes an jeder Ecke machten den Süden von Gambia zu unserer Lieblingsecke. Wir sind richtig eingetaucht in das Land, kannten nach kurzer Zeit alle möglichen Leute und hatten ganz viele interessante Begegnungen.
It’s nice to be nice wird dort wirklich gelebt und wir haben die afrikanische Freundlichkeit und Entspanntheit sehr genossen. Was meistens auch bedeutet, dass du 1 – 1,5 Std auf dein Essen wartest, aber wenn man das vorher weiß lacht man eigentlich nur noch drüber und wartet eben.
Letzter stop: die Hauptstadt Banjul
Als sich unser Urlaub dem Ende entgegen neigte sind wir wieder zurück an die nördliche Westküste, wo sich auch die Hauptstadt Banjul befindet. Banjul ist eine alte englische Kolonialstadt und es finden sich immer noch einige stilvolle, original Häuschen. Außerdem gibt es einen großen Markt, wo du ganz prima Souvenirs kaufen kannst und der lange nicht so touristisch ist wie in den kleinen Tourizentren. Lohnt sich auf jeden Fall. Aber unser Grund dorthin zu fahren war ein anderer. Ich hatte Kontakt mit der deutschen Ärztin Sara aufgenommen und gefragt, ob sie dringend etwas brauchen in dem Krankenhaus. Sie leitet die Notaufnahme der Kinderstation.
Ganz dringend benötigten sie vier Laptops um Patientenakten zu digitalisieren. Ich habe daraufhin unseren Bekanntenkreis mobilisiert und konnte tatsächlich die Laptops auftreiben und wir konnten sie ihr ins Krankenhaus bringen. Auch das war eine tolle Erfahrung, mit welchen kleinen Mitteln dort ein Krankenhaus organisiert ist. Meine Zahnärztin, der ich von dem Projekt erzählt habe, wird dieses Jahr ihr gesammeltes Zahngold, was sie jedes Jahr spendet, diesem Krankenhaus zukommen lassen. Es macht uns sehr froh, dass wir durch unser Engagement helfen können.
Und dann war unser erlebnisreicher, vollgefüllter Urlaub auch schon wieder vorbei. Es war richtig, richtig toll, ich hätte noch viel mehr schreiben können.
Aber so freuen wir uns auf den nächsten Urlaub, den wir eigentlich schon für Januar planen wollten. Ein Skiunfall im März hat uns leider eine Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe so ziemlich alles gerissen, was es an Bändern im Knie gibt und habe monatelange Ruhe- und OP- und Rehaphasen vor mir, so dass wir für Januar noch gar nichts planen können. Aber auch das wird irgendwann schon wieder.
Auf jeden Fall: wer Lust hat ein interessantes Land mit liebenswerten Menschen kennen zu lernen ist in Gambia gut aufgehoben. Für Tipps stehen wir immer gerne zur Verfügung!
Ursel &Reino